2021-03: Praktikumsbericht von Lea und Viva

Aufgrund der Corona-Pandemie konnten fast ein Jahr lang keine Praktikant*innen mehr nach Kenia reisen. Umso größer war die Freude, als wir Mitte Februar im Heim eintrafen. Viva wurde sehr herzlich von der MCC-Familie willkommen geheißen und aufgenommen. Leas Ankommen war ein großes Wiedersehen, denn sie war letztes Jahr bereits Praktikantin bei MCC, musste ihren letzten Aufenthalt jedoch aufgrund der Pandemie abbrechen. Dieses Jahr wollte sie für 3 Wochen zurückkommen.

Nach einer sehr langen Zeit im Lockdown ist im Heim wieder etwas mehr Alltag eingekehrt: Seit Beginn des Jahres haben sowohl der Kindergarten als auch die Schulen wieder geöffnet, worauf sich die Kinder sehr gefreut hatten. Nur der traditionelle sonntägliche Kirchenbesuch konnte leider immer noch nicht stattfinden. Dies war allerdings nicht weiter schlimm, denn die Maisha Mazuri Familie feierte und gestaltete stattdessen selbst einen Gottesdienst auf dem MCC-Gelände. Ansonsten war von Corona nicht mehr allzu viel zu spüren.

Seit dem letzten Praktikantenbericht hat sich einiges beim MCC getan: Es gibt einige neue Kinder und so leben nun insgesamt 45 Kinder im Heim. Auch ein kleines Zicklein durften wir in der Familie begrüßen.

Außerdem sind einige Bauarbeiten im Gange: Das Skills Centre beispielsweise, ist seit einiger Zeit dabei, sowohl die Innen- als auch die Außentoiletten zu erneuern, sodass für mehr Hygiene und Sauberkeit gesorgt werden kann. Bei diesem Prozess werden die Wassersysteme erweitert und verbessert, sodass beim Spülen der Toilette eine Menge Wasser gespart werden kann. Die Bauarbeiten des Internatgebäudes schreiten gut voran und auch die Farm wurde um einiges vergrößert, sodass der Farmer Kimeu nun mehr anpflanzen kann. Sein Ziel ist hierbei vor allem, den Bedarf an Nahrungsmitteln der Maisha Mazuri Familie größtenteils selbst zu decken, wodurch für eine ausgewogene Ernährung gesorgt werden kann und Kosten gespart werden können. Nun gibt es täglich noch mehr frisches Obst und Gemüse wie z.B. Paprika, Grünkohl, Zwiebeln, Spinat, Auberginen und Tomaten. Leider macht der hier besonders spürbare Klimawandel die Landwirtschaft zu einer echten Herausforderung.

Bereits nach unserer ersten gemeinsamen Woche stand am Sonntag ein spannendes Event vor der Tür: Gemeinsam organisierten das MCC, die Primary School, die High School und das Skills Centre ein großes Fußballturnier. Dort traten Jungen- und Mädchenmannschaften gegeneinander an, was von vielen Zuschauern begeistert verfolgt wurde. Der Tag war ein großer Erfolg und am Abend sind alle ausgepowert ins Bett gefallen.

Danach ging der Alltag wie gewohnt weiter. Mit Freude begleiteten wir die Kinder im Kindergarten beim Lernen und unterstützten dabei die beiden Kindergärtnerinnen Fridah und Abigael. Diese führen die Jüngeren mit vielen abwechslungsreichen Methoden spielerisch in die Welt des Lernens ein: sie kneten beispielsweise Zahlen, sortieren Farben aus der Natur und singen viele Lieder. Auch am Unterricht der Primary School in Kithuani durften wir regelmäßig teilnehmen. Somit hatten wir die Möglichkeit, das kenianische Schulsystem und alle Klassen der Schule kennenzulernen und die Lehrer in verschiedenen Unterrichtsfächern unterstützen zu können.

Wir begannen, die Angebote aus dem letzten Jahr weiterzuführen: Wir gaben wieder einigen Fortgeschrittenen und auch Neuanfängern Flötenunterricht, woran viele Kinder mit großer Begeisterung teilgenommen haben. Auch zu den Akrobatik-Stunden, die wieder von Lea angeboten wurden, kamen sehr viele hoch motivierte Kinder, um nach dem Dehnen und Aufwärmen neue Pyramiden zu erlernen. Und natürlich lasen wir gemeinsam viele Bücher und spielten Gesellschaftsspiele, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben. An einem Nachmittag starteten wir ein kleines Projekt mit den Kindern: Mit vielen aus Deutschland mitgebrachten Perlen und Bändern konnten sich die Kinder selbst Halsketten und Armbänder basteln, die sie alle nach wie vor mit Stolz tragen. Viva zeigte ihnen außerdem, wie man aus „Scoobidoo“-Bändern Anhänger flechtet, was vor allem die Mädchen sehr begeisterte.

An einem Samstagabend gab es selbstgemachte Chapati. Dazu verteilten wir frischen Honig, den wir am Tag zuvor vom Markt mitgebracht hatten. Die Kinder freuten sich sehr darüber und konnten gar nicht genug bekommen! Ein großes Highlight war das Spätzle-Kochen. Spätzle kannten die Kinder bereits vom letzten Jahr und freuten sich deshalb besonders darauf. Am Nachmittag begannen wir gemeinsam, die Zutaten für den Teig zu vermengen, Zwiebeln zu schneiden und anzubraten. Nachdem der Teig ordentlich durchgeknetet war, begann der aufregende Teil: Mit mitgebrachten Spätzle-Reiben zauberten alle gemeinsam ein leckeres Abendessen für die gesamte MCC-Familie. Alle hatten unglaublich viel Spaß, und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Es schmeckte himmlisch!

Schon bald stand Leas Abschied vor der Tür. An ihrem letzten Tag fuhren wir zunächst nach Nairobi, damit Lea in einem dortigen Testzentrum für ihre Einreise in Deutschland einen Corona-Test durchführen konnte. Am Abend hieß es dann Abschied nehmen. Nach dem Abendessen kam die ganze MCC-Familie zusammen, um mit Musik, Saft und Gummibärchen Leas letzten Abend zu feiern. Anschließend wurde noch ausgelassen getanzt, gesungen und die letzten Erinnerungen auf der Kamera festgehalten.

Nach diesem schönen Abend endet für Lea eine wundervolle gemeinsame Zeit, in der wir so viel Neues erleben und kennenlernen durften. Viva wird noch weitere zwei Monate bleiben und von ihren Erlebnissen im nächsten Bericht erzählen. Wir bedanken uns herzlich bei allen für die wertvolle und unfassbar tolle Zeit hier bei MCC! Asante sana!

Lea und Viva    

 

@handinhand4kenya            @MaishaMazuriChildrenCentre

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