2023-07 Praktikumsbericht von Britta

In meinen letzten fünf Wochen erlebte ich noch zwei Schlachtungen mit. Im MCC werden Ziegen, Hühner, und Hasen gehalten zum Einen um das „household economic strengthening program“, Haushalte im Unterstützungsprogramm mit Hilfe von im MCC gezüchteten Tieren, zu fördern. Zum Anderen sind sie aber auch zum eigenen Bedarf gedacht. Um die Zahl der auf dem MCC Gelände lebenden Hasen und Ziegen zu reduzieren, wurde geschlachtet. Zu meinem Erstaunen packten die Kids freudig mit an und beschrieben mir danach detailliert die Vorgehensweise. Für mich war es ein bedrückendes Gefühl, da ich das erste Mal bei der Schlachtung von Tieren mit dabei war.

In meinen letzten fünf Wochen war ich ohne andere Freiwillige und erlebte die Zeit mit den Kids noch viel intensiver. Wir haben die freie Zeit oft genutzt, um gemeinsam Fußball oder Volleyball zu spielen, bei dem die Kinder leidenschaftlich dabei sind.
Auch meine Freude am Backen führte ich mit ihnen weiter. So sind viele verschiedene Desserts wie Karotten- und Bananenkuchen, sowie Zimtschnecken entstanden. Dabei bekam ich tatkräftige Unterstützung und die Kids setzen mittlerweile so ziemlich alle Arbeitsschritte selbst um.

Die Kinder wünschten sich noch „Pomcons“, sodass es eine Riesenportion – zwei Eimer voll – Popcorn zum Film gab.

Da die Kids sich nicht ihrer Kinderrechte bewusst sind, brachte ich ihnen diese in einen Kurs näher. Wir starteten mit den Rechten die sie bereits kannten und sammelten sie auf der Tafel. Nach zwei kurzen Erklärungsvideos trugen wir gemeinsam weitere Kinderrechte zusammen. Um das ganze zusammen zu fassen und fest zu halten, erstellten wir ein Plakat mit kleinen Bildchen. Das Poster hängt nun zur täglichen Erinnerung an der Wand.

Darüber hinaus wollte ich auch ihr Bewusstsein auf das Thema Selbstliebe und Selbstvertrauen lenken. Ich wählte ein Video in dem gezeigt wurde wie die Eigenliebe umgesetzt werden kann. Anschließend schrieben die Kids individuell auf einen Zettel, was sie an sich selbst mögen. Schlussendlich stellten sie sich nacheinander vor einen Spiegel, betrachteten sich selbst darin und machten sich selbst ein Kompliment. Mich hat es stolz gemacht, dass jeder etwas finden konnte, was er an sich toll findet.

Seit ein paar Monaten steht ein Spielplatz auf dem Maisha Mazuri Kinderheim Gelände. Mir war es ein Anliegen diesen zu erweitern. Meine Idee war, die nicht mehr verwendeten Autoreifen wieder zu verwenden. Diese in einer Reihe eingebuddelt, können die Kids darüber balancieren. Die Kinder warteten ungeduldig darauf das Projekt zu starten. Schnell säuberten sie die Reifen von groben Dreck und das Bemalen konnte beginnen. Die Reifen strichen wir in Regenbogenfarben an. Am liebsten wollten alle gleichzeitig pinseln, was nicht möglich war, da wir die Farben nach und nach an mischten. Nachdem die Reifen trocken waren, zur Hälfte eingebuddelt und mit Handabdrücken verschönert wurden, konnten die Kids es kaum erwarten bis der Beton ausgehärtet war. Nach ein paar Tagen Wartezeit hüpften die Kids freudig über die Reifen.

 

Der Abschied fiel mir schwer.

Ich habe mich an die Einfalt des Essens gewöhnt und Chapati wurde mein Lieblingsgericht.

Ich habe die Sonnenuntergänge gegenüber des Children Centers genossen.

Ich habe es geliebt mit den Kids Musik zu hören und sie leidenschaftlichen Tanzen zu sehen.

Ich habe gelernt auf dem Markt zu handeln und wie es ist anders behandelt zu werden.

Ich habe mich gefreut mit Boda Bodas und Matatus zu fahren.

Ich habe erlebt, dass Korruption in allen Schichten und vielen Situationen präsent ist.

Doch das Schönste ist die herzliche, mit offenen Armen empfangende und genügsame Art der Menschen und das Lachen in ihren Gesichtern.

 

Ich bin unfassbar dankbar für meine letzten fünf Monate im Maisha Mazuri Children Center. Eine Zeit mit vielen Höhen und Tiefen. Mir sind die Kinder und Mitarbeiter unglaublich ans Herz gewachsen.

Ich bin dankbar, dass ich diese Erfahrung machen konnte und schätze noch viel bewusster in welchen familiären und sozialen Verhältnissen ich aufwachsen durfte und jetzt lebe.

Hoffentlich bis bald! Tutaonana!

Britta

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