Habari zenu – wie geht es euch?
Die einzige mögliche Antwort auf diese Frage ist: Mzuri – mir geht es gut! Und das trifft auf mich zu, denn ich hatte noch eine sehr schöne Zeit im MCC, die sich jetzt leider dem Ende zuneigt. Es ist viel passiert in dieser Zeit!
Ich fange mal dort an, wo unser letzter Bericht aufgehört hat – bei unserer Kuh! Sie ist Anfang Dezember letzten Jahres zu uns gestoßen und ist mittlerweile gar nicht mehr wegzudenken. Auch wenn ich den bekannten Spruch „Eine Kuh macht muh – viele Kühe machen Mühe“ nicht mehr so ganz passend finde, weil schon eine Kuh viel Mühe macht, habe ich unsere Kuh doch sehr lieb gewonnen. Und da ich mich so gut um sie kümmere, wurde sie doch jetzt tatsächlich nach mir benannt :-). Im Januar wurde sie von einem Veterinär auf ihren Schwangerschaftszustand geprüft und wir werden voraussichtlich im Mai oder Juni ein kleines Kälbchen erwarten. Das werde ich leider nicht mehr miterleben können, aber sicherlich die nächsten Praktikant*innen.
Nachdem ich nach einer fünfwöchigen Reise durch Kenia zusammen mit meinem Freund Jan Mitte Januar wieder ins MCC eingezogen bin, war ich nicht lange alleine in den Gästezimmern des Kinderheimes, denn schon nach wenigen Tagen ist eine ganze Truppe Ärzte zusammen mit der Vereinsaktiven Dagmar Nuber zu mir gestoßen. Ich habe eine spannende Woche mit ihnen verbracht, in der ich sehr viel lernen konnte. Denn Dagmar und die vier Ärzte aus Frankreich, Schweden und Deutschland (davon zwei Gynäkologen und zwei Kinderärzte) haben im Health Center in Nguluni Schulungen gegeben und ein Medical Camp veranstaltet.
Die Woche begann mit den drei Tagen Schulungen, in denen die Angestellten des Health Centers an die Benutzung von Ultraschallgeräten herangeführt wurden und im Rahmen des Programmes
„Helping Babies Breathe“ lernten, wie Neugeborenen am besten geholfen werden kann, ihre ersten Atemzüge zu vollbringen. In den folgenden zwei Tagen fand das Medical Camp statt, in welchem sowohl die angereisten europäischen Ärzte als auch die Mitarbeiter_innen des Health Centers kostenlose Behandlungen und Medikation der lokalen Bevölkerung anboten. Der Andrang war groß und die Wartezeiten für die Patienten lang, doch am Ende konnten alle zufrieden gestellt werden. Die Stimmung wurde allein durch einen unglücklichen Vorfall etwas getrübt, in welchem zwei Laptops mit wichtigen Daten in einem unbeobachteten Moment aus dem Be- handlungszimmer entwendet wurden. Mehr Infos zum Medical Camp und ein ausführlicher Bericht sind unter „Projekte – medical camp“ zu finden.
Nach dieser ereignisreichen Woche war ich plötzlich wieder „alleine“ als einzige Europäerin im MCC. Doch dies sollte nicht lange anhalten – nach einer Woche kam Barbara Krohne angereist, welche als Vorstand im Verein „Hand in Hand für Kenia“ aktiv ist. Neben vielen intensiven Gesprächen mit der kenianischen Seite des Projektes hatte sie ein besonderes Anliegen:
Für ein Wochenende kamen wieder besondere Gäste ins MCC. Diesmal war es eine Truppe deutscher Fußballex- perten – der Chef des Unternehmens „Transfermarkt“ mit ein paar Angestellten sowie einem Auszubildenden. Ne- ben einem netten Firmenausflug wollten sie gerne das Projekt mit einem neuen Fußballplatz unterstützen. Vor einiger Zeit hat die Firma bereits die Begradigung des vorhandenen Fußballplatzes unterstützt – jetzt soll ein besserer Untergrund her. Mit dem bei ihrem Aufenthalt im MCC gesammelten Foto- und Videomaterial werden in Kürze auf ihrer firmeneigenen Website Fundraising- Videos erscheinen. Am Tag ihrer Abreise organisierte das Team ein großes Fußballturnier mit den center-based und community-based Kindern.
Und was ist sonst noch so passiert? Zu Beginn des Jahres wurde die Maisha Mazuri Secondary School eröffnet. Passend dazu hat unser gelber Schulbus einen neuen Aufdruck bekommen: Jetzt sind wir die „Academy of Maisha Mazuri“!
Die fleißigen Schüler*innen sind auch nach der Schule sehr aktiv – entweder auf dem eben genannten Fußballplatz oder dem neuen Volleyballfeld auf dem Schulgelände. Zudem entstand eine Kooperation zwischen der Landwirtschaftsklasse der Secondary School und Farmer Kimeu: Jeden Mittwoch dürfen die Schüler*innen für eine Schulstunde Praxiserfahrung im Hausgarten sammeln.
Und was macht die Landwirtschaft? Wir haben gleich doppelten Ziegennachwuchs bekommen! Zudem sind die Pflanzen auf unserer Farm gut gediehen und Mitte Februar waren die Cowpeas und Bohnen erntereif. Doch hat sich schon einmal jemand Gedanken darüber gemacht, wie man Bohnen ohne Mähdrescher erntet?
Nun ist meine Zeit im Maisha Mazuri Children Center zu Ende und ich kann nur sagen: Asante sana für die tolle Zeit hier!
Eure Kira