Academy of Maisha Mazuri Senior Secondary School: Viel geschafft – doch unsere Mission geht weiter

Von jedem Maisha Mazuri Besuch nehmen wir nicht nur bereichernde Eindrücke mit, sondern versuchen vor allem unseren Beitrag zu leisten, indem wir gemeinsam mit unserem kenianischen Team vor Ort an Verbesserungen arbeiten.

Im Oktober 2025 stand die Academy of Maisha Mazuri Senior Secondary School, die sich auf dem MCC-Gelände befindet, im Mittelpunkt unseres Aufenthalts.

Die Atmosphäre auf dem Campus war – wie immer – ausgesprochen herzlich. Überall herrschte gute Stimmung; Lehrkräfte und Schüler wirken wie eine eingespielte Einheit. Auch äußerlich hat sich vieles getan: Der Schulgarten blüht, die Klassenzimmer wirken deutlich aufgeräumter – auch wenn es noch Luft nach oben gibt – und in der Schulbäckerei wird fleißig gearbeitet. Der Duft frisch gebackener Brötchen zieht über das Gelände, und durch deren Verkauf werden inzwischen kleine Einnahmen erzielt.

Der Gedanke, künftig dunkleres und nährstoffreicheres Mehl zu verwenden, scheint sich allmählich durchzusetzen.

Begegnet man Menschen auf den staubigen Straßen in der Umgebung der Schule, bedanken sie sich freundlich. Haushalte in der Dorfgemeinschaft werden mit sauberem Brunnenwasser versorgt – aus dem Maisha Mazuri Brunnen, der direkt neben dem Internat der Secondary School steht. Auch das ist eine weitere kleine, wichtige Einnahmequelle für das Childrens Center und die Schule.

Ein besonderes Highlight war der Besuch des Sonntagsgottesdienstes, der in einem Klassenzimmer stattfindet. Er wird weitgehend von den gläubigen Schülerinnen und Schülern selbst gestaltet: Sie beten, singen, tanzen und lachen – oft alles gleichzeitig. Es ist ein freudvolles, bedeutendes Ereignis für sie und ein bewegender Moment für uns Gäste.

Man könnte also meinen: alles im grünen Bereich. Wären da nicht die bevorstehenden Examen, die in den nächsten Wochen anstehen.

Für die Oberstufenklassen zwei bis vier ist Prüfungszeit – und die Zwischenergebnisse des Sommers haben einige Sorgen ausgelöst. Hier zeigt sich ein Schwachpunkt, an dem das Team vor Ort dringend arbeiten muss.

Um Strategien zur Leistungssteigerung zu entwickeln, haben wir uns nicht nur auf dem Maisha-Mazuri-Gelände intensiv beraten, sondern auch die Matungulu Girls Secondary School in der Umgebung besucht.

Von diesem staatlichen Mädcheninternat nahmen wir vor allem den Impuls mit, den Fokus noch stärker auf Leistung zu richten und die Schülerinnen mit Energie und Begeisterung zu motivieren, ihren Ehrgeiz zu entfalten. Die Ziele dürfen ruhig ambitionierter gesteckt werden.

In der Matungulu-Schule etwa hängen überall gut sichtbar konkrete Wunsch-Examensnoten, denen alles andere untergeordnet wird. Die Lehrkräfte verlangen höchste Disziplin.

Ob es dafür allerdings nötig ist, bereits um vier Uhr morgens aufzustehen, eiligen Schrittes von Klassenzimmer zu Klassenzimmer zu laufen, um keine Minute Lernzeit zu verlieren, und den Tag erst nach 18 Stunden mit wenig Freizeit zu beenden – das sei dahingestellt. Tatsache ist: In diesem Gymnasium mit rund 1000 Schülerinnen wird genau das gelebt – und man staunt.

Im Gegensatz zu den staatlichen Schulen hängen die Privatschulen des Landes noch in der Luft, da die kenianische Regierung den neuen Fahrplan für 2026 noch nicht final veröffentlicht hat. Das zögerliche Vorgehen der Regierung bremst unsere Schulleitung und Lehrkräfte in der Ausarbeitung einer klaren Gesamtvision und neuer Schwerpunkte.

Trotzdem blicken unser Rektor Nicholas Lubisia und seine Stellvertreterin Arriet Nyatichi optimistisch auf die Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr, das im Januar beginnt. Der Tag der offenen Tür in der ersten Jahreshälfte 2025 hatte viele Interessierte angezogen.

Nach einer erfüllten Woche sind wir also mit der Überzeugung abgereist, dass unser engagiertes Team vor Ort motiviert, kompetent und mit der richtigen Vision ins neue Schuljahr starten wird – sobald die Rahmenbedingungen endgültig feststehen.

4kenia footer Bild
Ansicht Haus
© 2019 - 2025 Hand in Hand für Kenia e.V.