Zu Beginn der Regenzeit sind auch wir Marta, Naemi und Emma als neue Volunteers im Maisha Mazuri Children Center eingetrudelt. Nach zwei aufregenden Wochen Safari und Mombasa, waren wir alle drei so froh endlich angekommen zu sein. Unser erster Tag startete direkt mit dem von Marta hoch angepriesenem Chapati und Chai. Marta hat es nach zwei Jahren nicht mehr ausgehalten und ist nun wieder bei den Kindern.
Gleich am ersten Tag gab es nach der Kirche zum Mittagessen ‚Kitheri‘, ein Nationalgericht bestehend aus Bohnen und Mais, hat uns wieder Kraft für das anstehende Fußballtunier gegen die Maisha Mazuri Primary gegeben. Für unsere Jungsmannschaft verlief das Tunier leider nicht so erfolgreich, dafür glänzten aber die Mädchen! Bis zum Abendessen hatten Naemi und Emma schon viele Namen gelernt, aber bei manchen hapert es noch… Aber wir waren guter Dinge in den nächsten Tagen alle zu können. Kurz vor der Dämmerung, wurden unsere frisch gewaschenen Klamotten vom Regen erwischt und wir mussten ganz schön rennen, um sie einzusammeln. Zum Spaß der Kinder 🙂
Während die Kinder in der Schule waren, wurden wir noch dem ganzen MCC-Team beim Staffmeeting vorgestellt. Daraufhin haben wir die einzelnen Departments bei einem Rundgang kennengelernt und dann unsere Interessen im Timetable umgesetzt.
Leider ist die Tante eines der MCC Kinder verstorben und so wurden wir zu ihrer Beerdigung im Umland eingeladen. Eine Kenianische Beerdigung kann man nicht mit einer deutschen vergleichen. Zum Beispiel wird dort sehr laute, fröhliche Kirchenmusik gespielt und es darf jeder aus dem Dorf kommen der möchte. Es ist sozusagen eine öffentliche Beerdigung. Die Kinder trauern zu sehen, hat uns sehr getroffen und wir mussten das erstmal verarbeiten. Trotzdem waren wir froh, den Kindern Beistand leisten zu können. Als kleinen Reiseproviant haben wir uns auf dem Rückweg, als wir an unserer Shamba vorbei kamen Mangos, frisch vom Baum gepflückt. Hier wird die Mango wie ein Apfel in Deutschland gegessen, das heißt mit Schale!
Durch die starken Regenfälle während der Beerdigung ist der Fluss, der die Außenwelt vom MCC trennt, stark angestiegen. Damit bestand die Gefahr, dass wir nicht mehr zurückkommen. Mithilfe der Secondary-Schüler, die den anderen Kindern und den Lehrern und natürlich auch uns bei der Überquerung halfen, haben es alle nahezu trocken über den Fluss geschafft.
Marta und Emma durften die Kinder mit in die Primary-School begleiten und den Alltag der jüngsten Schüler*innen miterleben. Die beiden studieren nämlich Grundschullehramt und waren daher sehr am Unterrichtstil in Kenia interessiert. Vor allem sind uns die unterschiedlichen Herangehensweisen im Matheunterricht aufgefallen. Naemi hat hingegen viel Erfahrung mit Jugendlichen im Alter von 13-18 Jahren durch ihr Mitwirken in der kirchlichen Jugendarbeit. Deswegen ist ihr Timetable eher auf die Secondary-Aktivitäten ausgerichtet. Sie konnte schon gleich beim ersten Mal mit den Schüler*innen ihre große Leidenschaft, das Volleyballspielen, ausleben. Außerdem durfte sie life beim Englisch- und Matheunterricht mit im Klassenzimmer sitzen.
Freitag, der freie Tag für uns Volunteers wird zum Erkunden der umliegenden Dörfer genutzt. Mit kenianischen Forbewegungsmitteln ging es 30 Minuten in die nächstgrößere Stadt Tala. Wir alle drei mit Kappi und Rucksack bewaffnet trauten uns ins Markt-Getummel. Man kann hier alles finden, was das Herz begehrt. Uns trieb es zum Obst und zu den unzähligen Second-hand Ständen. Vor allem die bunten Tücher – Lessos – haben es uns besonders angetan. Nach einem langen, aber erfolgreichen Einkauf haben wir uns für nicht traditionelles Essen in einem Restaurant entschieden. Erschöpft, aber glücklich haben wir unsere Pommes gegessen. Auch wenn ein freier Tag gut tut, haben wir uns alle auf die Kinder gefreut!
Das erste Wochenende stand an. Das heißt für die ganze MCC-Familie: Wäsche waschen und Chapati vorbereiten. Emma hat sich auf ein Chapati-Ausroll-Wettrennen eingelassen und haushoch verloren… Geschmeckt hat es trotzdem!
Jeden Abend- außer am heiligen Movie-Samstag – verbringen wir ausgiebig in der Library und lesen zusammen Harry Potter, Disney-Geschichten und Bücher auf Swahili. Die Geschichte von Harry Potter wird jeden Abend vorgelesen, mit der Aussicht, das Buch am Ende mit dem Film zu vergleichen. Wir drei haben alle gern abends als Kind vorgelesen bekommen, weshalb wir das hier sehr zelebrieren. Manche genießen es so sehr, dass sie dabei einschlafen.
Bisher haben wir schon mindestens einmal in jedem Bereich mitgeholfen, dazu zählen Shamba = MCC-Farm, Bäckerei, Secondary, Primary, Küche, Verpflegung der Tiere und im Social Office. Die mit Abstand anstrengenste Arbeit für alle, ist die Farmarbeit…! Während die Kinder wenig Probleme mit der brüllenden Hitze haben, war die extreme Sonneneinstrahlung und Hitze eine große Herausforderung für uns. Nach getaner Arbeit wurden wir mit hunderten auf uns fallenden Mangos belohnt. Man muss ganz schön aufpassen, nicht von dem Fallobst getroffen zu werden! Für den Geschmack nimmt man die „Lebensgefahr“ gerne in Kauf. Leider ist ein Sack Mangos in den Fluss gefallen, doch zum Glück konnten ihn die Kinder leicht herausfischen. Die Abkühlung kam ihnen aber recht.
Trotz starker Regenfälle konnte Naemi schon einige Homevisits machen. Einige davon waren ziemlich überwältigend, da die Familien mit wirklich wenig zurecht kommen (müssen). Trotz allen Schwierigkeiten, sind die Menschen hier unglaublich gastfreundlich und heißen uns immer herzlich Willkommen. Trotz Erzählungen kann man sich nicht wirklich vorstellen, wie so ein Homevisit abläuft. Das muss man selbst erlebt haben!
Wer fit bleiben möchte, braucht bloß zu Philip in die Bakery kommen und 20 Kg Teig kneten. Wer davon nicht genug hat, kann den Teig mit viel Muskelkraft noch zu winzigen Kugeln formen, die dann zu den besten Frühstückbuns gebacken werden. Nach dieser Anstrengung freut man sich wirklich über die Abkühlung im Regen!
Mit uns gut angekommen sind auch die Sponsoren-Briefe, die bei allen Kindern zum Grinsen geführt haben! Gemeinsam mit unserer Hilfe werden sie in den anstehenden Osterferien beantwortet.
Wir freuen uns sehr auf die nächsten Wochen und euch davon zu berichten! 🙂
Eure Naemi, Marta und Emma